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Steht die Marienschule auf der Kippe?

Marienschule Geseke

Eine Frage nach der gestrigen Ratssitzung (15.12.2022) machte klar, dass es offenbar nicht gelungen ist, allen das Anliegen der FDP-Fraktion verständlich zu machen: Was wir eigentlich mit der Festlegung eines Termins für den Abbruch der  ehemaligen Edith-Stein-Schule bezweckt hätten? Darum soll an dieser Stelle die Sache nochmals kurz erläutert werden.

 

Nach der Entscheidung, die Marienschule im Süden der Stadt neu zu errichten, haben umfangreiche Planungsarbeiten begonnen. Die sogenannte funktionale Ausschreibung ist in Arbeit und hätte eigentlich fertig sein sollen. Für das Vergabeverfahren, so die Stadtverwaltung, ist die Festlegung eines Termins für den Abbruch der ehemaligen Hauptschule erforderlich. An ihrer Stelle soll die neue Marienschule errichtet werden.

 

Die Räume dieser Schule sind oder werden momentan mit Flüchtlingen und Asylbewerbern belegt. Da nicht absehbar ist, wann die Räume der ehemaligen Schule wieder zur Verfügung stehen, so die Verwaltung, könne die Ausschreibung für den Neubau erst dann starten, wenn „feststeht, dass und wann die ehem. Edith-Stein-Hauptschule nicht mehr zur Flüchtlingsunterbringung benötigt wird.“ (Vorlage Rat/043/2022)

 

Große Bauvorhaben erfordern einen langen Vorlauf, besonders in Deutschland. Würde also umgehend die Ausschreibung starten, kämen die Bagger doch wohl erst 2024. Zeit, die man, so die Geseker FDP, nutzen sollte, Unterbringungungsmöglichkeiten für Asylbewerber und Flüchtlinge zu schaffen. Der Start der Baumaßnahmen im Jahre 2024 wäre dann der fixe Termin, an dem diese Aufgaben gelöst sein müssen. Der Neubau der Marienschule sollte das Vorgehen in der Frage der Unterkünfte bestimmen.

 

Die Ratsmehrheit, in diesem Fall ein harter Kern aus Grünen und CDU, folgte jedoch der Verwaltung und schlug den umgekehrten Weg ein. Der Abbruch erfolgt erst dann, wenn die Räume nicht mehr benötigt werden. Aber wann ist das? Wer kann heute voraussehen, wie die Lage in anderthalb Jahren ist? Und wer kann in anderthalb Jahren wissen, was uns im Winter 2024/2025 erwartet? Wie viele Menschen kommen werden, ist und bleibt letztlich unvorhersehbar.

 

Die Lehrer und künftigen Schüler der Marienschule werden sich wohl noch etliche Jahre mit den alten Räumlichkeiten abfinden müssen. Spekulationen, dass nicht alle Ratsmitglieder, die öffentlich bekunden für den Neubau zu sein, das auch wirklich wollen, möchte sich die Geseker FDP nicht anschließen. Die Polemik, mit der aus Reihen der CDU argumentiert wurde, wird diese Furcht jedoch nicht zerstreuen. Im Gegenteil!

 

An dem Engagement zur zügigen Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge und Asylbewerber, wird man jetzt den Willen der Ratskollegen und Kolleginnen zum Neubau der Marienschule messen können.

 

P.S.: In der Berichterstattung zu der letzten Sitzung des Rates hat die „Geseker Zeitung“ ein Zitat von CDU-Ratsmitglied Markus Smolin wiedergegeben. Ob bewußt oder in Unkenntnis äußerte dieser, dass die FDP an der Beratung zum Themenkomplex Neubau Marienschule, Raumkonzept Sekundarschule und Alfred-Delp-Schule nicht teilgenommen habe. Das ist nicht richtig. FDP-Ratsmitglied Alexander Arens hat daran teilgenommen und bestand in der Ratssitzung auf der konsequenten Umsetzung des dort erarbeiteten Vorgehens.