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Sommergespräch mit der Geseker Zeitung

Auch in diesem Jahr führt die Geseker Zeitung wieder ihre Sommergespräche mit den Vertretern der politischen Parteien in Geseke. Den Anfang machte die Geseker FDP.


Neben Frau Dietz von der Geseker Zeitung nahmen von unserer Seite die Ratsmitglieder Alexander Arens und Wolfgang Jüttemeier sowie Ortsverbandsvorsitzender Joey Fleck teil.


Den Beginn machte das Thema Klima und Umwelt, wo die Geseker FDP häufig gern andere Akzente setzen möchte. In Anbetracht der Größe der Herausforderung wünscht sich die FDP ein stringenteres Herangehen. Man dürfe sich in der Politik nicht auf „Nebenkriegsschauplätzen“ verzetteln. Als Beispiel führte Alexander Arens an, dass die Förderung der Balkonkraftwerke durch die Stadt Geseke knappe personelle Ressourcen bindet und Kosten (aus Steuergeldern) verursacht, jedoch kaum zusätzliche Anreize schafft. Die Balkonkraftwerke sollen sich ohnehin rentieren. Ähnlich ist es mit PV in Gewerbegebieten. Die (inzwischen gesetzliche) Pflicht, auf Hallendächern PV zu installieren, schafft neue Bürokratie. Wozu der Zwang, wenn es ohnehin lohnt? Die Geseker Liberalen wiesen darauf hin, dass bei der Erreichung des Ziels der Klimaneutralität in Geseke dagegen wesentliche Impulse durch die ehemalige Landesregierung gegeben wurden, die nun in die Umsetzung gehen. So hatten sich Minister Pinkwart und der damalige FDP Fraktionsvorsitzende im Landtag Christof Rasche sich für die Schaffung einer Modellregion zur Dekarbonisierung der Zementindustrie eingesetzt.


Unzufriedenheit herrscht bei den Geseker Liberalen dagegen weiter in Bezug auf den Klima-Aktions-Plan, den die Stadt Geseke in Auftrag gegeben hat. Joey Fleck wies darauf hin, dass hier mange Erfolgsindikatoren  schwer messbar sind und dies zur Beurteilung über den Erfolg einzelner Maßnahmen aus unserer Sicht unbedingt gegeben sein sollte. Es darf nicht ausreichen „nur mit etwas anzufangen im Klimaschutz“ Manche Themenbereiche sind in dem Papier überproportional vertreten (z.B. pädagogische Elemente), andere, wie städtisches Bauen (Ökostandards, klimaneutrale Baustoffe u.ä.) werden eher stiefmütterlich oder gar nicht behandelt. Das trifft auch zu für Maßnahmen zur Klimaresilienz. Hier hatte die Geseker FDP bereits 2019 beantragt, sich mit Fragen wie Flächenversiegelung und städtisches Grün (z.B. Marktplatz), Versickerungsfähigkeit der Böden und innerstädtsche Verdichtung zu befassen. Damals interessierte das Thema die Mehrheit im Rat jedoch noch nicht. Vielleicht könnte man den Antrag nun erneut einbringen.


Ein weiteres, viel diskutiertes Thema ist die Geseker Innenstadt mit den dort vertretenen Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistern. Die Geseker Liberalen wiesen darauf hin, dass es gerade ein Christdemokrat, der ehemalige Lippstädter Bürgermeister Christof Sommer war, der kürzlich die Bedeutung der Aufenthaltsqualität der Innenstädte hervorhob und Unverständnis darüber äußerte, wie man in Geseke einen Verkehrsversuch, nämlich eine innerstädtische Fahrradzone, an drei Parkplätzen scheitern lassen könne. Für diese sind, nebenbei bemerkt, sogar bereits Ersatzflächen gefunden. Hier gilt, das betonte Wolfgang Jüttemeier, „alle Verkehrsarten unter einen Hut zu bringen“.


Genauso wichtig für die innerstädtischen Gewerbetreibenden wäre ein einheitlicheres Erscheinungsbild und ein „Rundlauf“ von Marktplatz, Fußgängerzone, unterem Abschnitt der Lüdischen Straße und Bäckstraße.


Nicht zuletzt finanziell ein riesiger Brocken ist die Modernisierung der Geseker Feuerwehr. Hier wartet man mit Spannung auf ein Gutachten, dass Handlungsempfehlungen liefern soll. Bis dahin gilt es, z.B. bei der Errichtung des Mobilitätszentrums am Bahnhof, gegenüber von der Feuerwehr, schon die Parkplatzsituation für die Feuerwehr mitzudenken. Informationen hat sich die FDP vor der Sommerpause bei einem Besuch der Feuerwehr aus erster Hand geholt.


Dass die Mehrheit im Geseker Rat den Baustopp an der Marienschule so hingenommen hat, ist in den Augen der Geseker Liberalen eine Katastrophe für diesen Standort. Hier wurde viel investiert, ohne dass absehbar ist, wann etwas Neues entstehen wird. Besser läuft es dagegen im Schulzentrum West, wo ein neuer Planer scheinbar für mehr Dynamik sorgt. Wie es am Gymnasium läuft, wird man nach der Sommerpause sehen.


Angesprochen wurden auch die Probleme bei der Digitalisierung der Verwaltung und dem Glasfaserausbau. Joey Fleck zeigte, dass die digitale Antragstellung in Geseke noch nicht ausgereift genug ist z.B. in der mobilen Nutzung. Wolfgang Jüttemeier konnte aber auch Positives zum Glasfaserausbau berichten, wenn man Probleme im Dialog anspreche und nach Lösungen suche.


Wir begrüßen es, wenn lokale Unternehmen im Zuge des Klimaschutzes und der digitalen Transformation seitens der Stadt Geseke und dem Wirtschaftsnetzwerk angemessene Unterstützung erhalten. Das ist laut Joey Fleck noch nicht ausreichend der Fall, wenn es diese unmittelbar betrifft. Durch mehr Kommunikation könnten hervorragende Pilotprojekte und daraus nachhaltige Lösungen entstehen.


Das hätte auch bei der Stellungnahme der Stadt zur geplanten Bodendeponie  geschehen sollen. Durch einen Schnellschuss der CDU, die vorgeprescht war und etwas gefordert hatte, was überhaupt nicht Thema war, hat sich Geseke beim Regierungspräsidenten nun lächerlich gemacht.


Generell besteht in Geseke ein Problem mit der Umsetzung von Planungen. So schafft die Stadt nur eine begrenzte Zahl an Vorhaben, notwendig wäre aber mehr. Dafür werden immer wieder personelle Gründe aufgeführt. Nach Ansicht der Geseker Liberalen fehlt es allerdings gelegentlich auch an einem klaren Fahrplan.

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